Die NBA-Saison 1971/72 war die 26. Saison der National Basketball Association (NBA). Sie begann am Dienstag, den 12. Oktober 1971 und endete regulär nach 697 Spielen am Sonntag, den 26. März 1972. Die Postseason begann am Dienstag, den 28. März und endete am Sonntag, den 7. Mai mit 4—1 Finalsiegen der Los Angeles Lakers über die New York Knicks.
Die Lakers gewannen ihre erste Meisterschaft an der Westküste und konnten endlich ihre Dämonen besiegen. Nicht so Elgin Baylor: Er trat verletzungs- und altersbedingt nach neun Saisonspielen zurück und wurde lediglich „Quasi-Weltmeister“. Die Lakers legten zahlreiche Rekordwerte auf, die jedoch keinen Bestand haben sollten, wie bspw. höchste Saisonsiegquote, höchste Auswärtssiegquote und höchster Sieg (mit 63 Punkten Vorsprung gegen die Golden State Warriors am 19. März). Die längste Siegesserie von 33 Spielen und die längste Auswärtssiegesserie von 16 bleiben aber Ligenspitze (Stand: 2020).
Abschlusstabellen
Pl. = Rang, = Für die Playoffs qualifiziert, Sp = Anzahl der Spiele, S—N = Siege—Niederlagen, % = Siegquote (Siege geteilt durch Anzahl der bestrittenen Spiele), GB = Rückstand auf den Führenden der Division in der Summe von Sieg- und Niederlagendifferenz geteilt durch zwei, Heim = Heimbilanz, Ausw. = Auswärtsbilanz, Neutr. = Bilanz auf neutralem Boden, Div. = Bilanz gegen die Divisionsgegner
Eastern Conference
Atlantic Division
Boston
New York
Philadelphia
Buffalo
Atlanta
Cleveland
Cincinnati
Baltimore
Detroit
Milwaukee
Chicago
Phoenix
Golden State (Ex-San Francisco)
Los Angeles
Seattle
Portland
Houston (Ex-San Diego)
NBA 1971/72: Pacific Division in Rot und Midwest Division in Grün; Central Division in Gelb und Atlantic Division in Blau. Die Rockets siedeln um nach Texas, die Warriors nach Oakland.
Seit der Saison 1969/70 werden den Statistiken in den Kategorien „Punkte“, „Assists“ und „Rebounds“ nicht länger die insgesamt erzielten Leistungen zu Grunde gelegt, sondern die Quote pro Spiel.[4]
John Havlicek von den Boston Celtics stand in 82 Einsätzen 45,1 Minuten pro Spiel auf dem Parkett. Er hatte mit insgesamt 3698 Minuten auch die insgesamt längste Einsatzzeit.
Den besten Punkteschnitt der Saison hatte Kareem Abdul-Jabbar mit 34,8 Punkten pro Spiel. Bei 2822 Punkten in 81 Einsätzen hatte er auch den besten Gesamtwert. Seine Wurfquote war die zweitbeste mit 57,4 %.
Wilt Chamberlain machte insgesamt 1213 Punkte, Platz 43.
Jack Marin verwandelte mit der besten Freiwurfquote die insgesamt zweiundzwanzigstmeisten Freiwürfe. Mit 677 bei einer Quote von 82,2 % warf Tiny Archibald von den Cincinnati Royals die meisten Freiwürfe.
Lenny Wilkens von den Seattle Supersonics gewährte bei der zweitbesten Quote von 9,6 Assists pro Spiel mit 766 Assists die insgesamt meisten der Liga in 80 Spielen. Jerry West hatte mit 747 in 77 Spielen die zweitmeisten.
Wilt Chamberlain hatte mit 1572 auch die meisten Rebounds der Saison.
Playoffs-Baum
Conference-Halbfinals
Conference-Finals
NBA-Finals
W1
Los Angeles Lakers
4
W3
Chicago Bulls
0
W1
Los Angeles Lakers
4
Western Conference
W2
Milwaukee Bucks
2
W2
Milwaukee Bucks
4
W4
Golden State Warriors
1
W1
Los Angeles Lakers
4
E3
New York Knicks
1
E3
New York Knicks
4
E2
Baltimore Bullets
2
E3
New York Knicks
4
Eastern Conference
E1
Boston Celtics
1
E4
Atlanta Hawks
2
E1
Boston Celtics
4
Playoffs-Ergebnisse
Die Playoffs begannen am 28. März und wurden in der ersten Runde, den Conference-Finals und den NBA-Finals nach dem Modus Modus „Best of Seven“ ausgetragen. Die beiden besten Teams einer Division kamen in die Playoffs und wurden dem anderen Seed der jeweils anderen Division zugeordnet. Die Divisionssieger hatten Heimrecht, also ein Heimspiel mehr.
Die Chicago Bulls bauten weiterhin ihre Serie von Playoff-Auswärtsniederlagen in Folge aus und den Boston Celtics gelangen mit 293 die meisten Körbe der NBA-Geschichte in einer Sechs-Spiele-Serie gegen die Atlanta Hawks (Stand: 2020).
Eastern Conference-Halbfinals
Boston Celtics 4, Atlanta Hawks 2
Mittwoch, 29. März: Boston 126 – 108 Atlanta
Freitag, 31. März: Atlanta 113 – 104 Boston
Sonntag, 2. April: Boston 136 – 113 Atlanta
Dienstag, 4. April: Atlanta 112 – 110 Boston
Freitag, 7. April: Boston 124 – 114 Atlanta
Sonntag, 9. April: Atlanta 118 – 127 Boston
New York Knickerbockers 4, Baltimore Bullets 2
Freitag, 31. März: Baltimore 108 – 105 New York (n. V.)
Sonntag, 2. April: New York 110 – 88 Baltimore
Dienstag, 4. April: Baltimore 104 – 103 New York
Donnerstag, 6. April: New York 104 – 98 Baltimore
Sonntag, 9. April: Baltimore 82 – 106 New York
Dienstag, 11. April: New York 107 – 101 Baltimore
Western Conference-Halbfinals
Milwaukee Bucks 4, Golden State Warriors 1
Dienstag, 28. März: Milwaukee 106 – 117 Golden State
Donnerstag, 30. März: Milwaukee 118 – 93 Golden State
Sonnabend, 1. April: Golden State 94 – 122 Milwaukee
Dienstag, 4. April: Golden State 99 – 106 Milwaukee
Donnerstag, 6. April: Milwaukee 108 – 100 Golden State
Los Angeles Lakers 4, Chicago Bulls 0
Dienstag, 28. März: Los Angeles 95 – 80 Chicago
Donnerstag, 30. März: Los Angeles 131 – 124 Chicago
Sonntag, 2. April: Chicago 101 – 108 Los Angeles
Dienstag, 4. April: Chicago 97 – 108 Los Angeles
Eastern Conference-Finals
New York Knickerbockers 4, Boston Celtics 1
Donnerstag, 13. April: Boston 94 – 116 New York
Sonntag, 16. April: New York 106 – 105 Boston
Mittwoch, 19. April: Boston 115 – 109 New York
Freitag, 21. April: New York 116 – 98 Boston
Sonntag, 23. April: Boston 103 – 111 New York
Western Conference-Finals
Los Angeles Lakers 4, Milwaukee Bucks 2
Sonntag, 9. April: Los Angeles 72 – 93 Milwaukee
Mittwoch, 12. April: Los Angeles 135 – 134 Milwaukee
Freitag, 14. April: Milwaukee 105 – 108 Los Angeles
Sonntag, 16. April: Milwaukee 114 – 88 Los Angeles
Dienstag, 18. April: Los Angeles 115 – 90 Milwaukee
Sonnabend, 22. April: Milwaukee 100 – 104 Los Angeles
NBA-Finals
Los Angeles Lakers vs. New York Knicks
Bill Bradley von den New York Knicks verwandelte am 26. April elf von zwölf Würfen und kam damit auf eine Quote von 91,7 %, nur zweimal wurde bisher eine 100 %-Quote erreicht (Stand: 2020). Die vorerst meisten Ballverluste einer Fünf-Spiele-Finalserie leistete sich New York mit 88.
Die Finalergebnisse:
Mittwoch, 26. April: Los Angeles 92 – 114 New York
Sonntag, 30. April: Los Angeles 106 – 92 New York
Mittwoch, 3. Mai: New York 96 – 107 Los Angeles
Freitag, 5. Mai: New York 111 – 116 Los Angeles (n. V.)
Sonntag, 7. Mai: Los Angeles 114 – 100 New York
Die Los Angeles Lakers werden mit 4—1 Siegen zum sechsten Mal und zum ersten Mal unter ihrem neuen Namen NBA-Meister.