Die Aero A.11 war ein zweisitziger Doppeldecker der tschechischen Firma Aero, továrna letadel Dr. Kabeš aus Prag, der sowohl für zivile als auch für militärische Zwecke verwendet wurde.
Die Maschine war, obwohl die niedrigere Typenbezeichnung zunächst nicht darauf hindeutet, eine Weiterentwicklung der Aero A.12. Sie wurde ab 1923 aufgrund ihrer gelungenen Konstruktion in mehreren Varianten gefertigt. So war es problemlos möglich, die Maschine mit verschiedenen Triebwerken auszurüsten. Insgesamt wurden etwa 440 Maschinen in unterschiedlichen Varianten gefertigt.
Die Maschine war aufgrund ihrer Robustheit und Zuverlässigkeit bei den Piloten beliebt. Für die damalige Zeit galt die A.11 zudem als schnelles und wendiges Flugzeug, mit dem auch einige Rekorde aufgestellt wurden. So stellte eine A.11 im September 1925 den tschechischen Rekord im Dauerflug mit 13 Stunden und 15 Minuten auf. Mit einer Ab-11-Maschine (Kennzeichen: L-BUCD) wurden 1926 von Vilem Stanovský und František Simek innerhalb von 91 Stunden und 52 Minuten insgesamt 23 Länder angeflogen und dabei über 15.000 km zurückgelegt.
Einen ganz besonderen Rekord mit einer A.11HS stellte der Chefpilot von Aero, Josef Novák, im Jahre 1927 auf – er flog innerhalb von 45 Minuten 225 Loopings.
Aufbau
Rumpf und Tragflächen der Aero A.11 bestanden aus einer stoffbespannten Holzkonstruktion. Die beiden Tragflächen hatten eine unterschiedliche Länge, nur die obere und längere Fläche war mit Querrudern ausgestattet. Die Besatzung saß in zwei offenen Cockpits. Das Fahrwerk bestand aus einem mittels Gummiseil gefederten Hauptfahrwerk, dessen beide Räder mit einer Starrachse verbunden waren, sowie einem starren Schleifsporn.
Varianten
Von den 22 Varianten der A.11 nachfolgend die wichtigsten Ausführungen:
Aero A.11HS
Diese Ausführung, gebaut als Exportmodell für Finnland (dort als Aufklärer und Schulungsmaschine verwendet) unterschied sich vom Standardtyp durch den stärkeren Hispano-Suiza 8Fb (300 PS) und die dafür erforderlichen Verstärkungen der Triebwerksaufnahmen.
Aero A.11N
Ein Modell, aufgebaut wie die Grundversion A.11, jedoch mit Nachtaufklärerausstattung.
Aero Ab.11d
Von der A.11N abgeleiteter leichter Bomber, angetrieben von einem 240-PS-Motor Breitfeld Daněk Perun II.
Aero Ab.11N
Wie die Ab.11d, jedoch in einer Ausführung als leichter Nachtbomber.
Aero A.21
Diese Maschine entsprach der A.11 und war ausgelegt als Schulungsmaschine für den Nachtflug und mit einem Breitfeld-Daněk-Perun-I-Motor mit 180 PS.
Aero A.22
Zivile Transportversion der A.11, wobei das hintere Cockpit Platz für zwei Passagiere bot; den Antrieb lieferte ein Maybach-Motor des Typs Mb IV A mit 240 PS.
Aero A.25
Schulungsflugzeug mit dem 185 PS leistenden BMW-IIIa-Motor.
Aero A.29
9 Meter lange Schwimmerflugzeugversion mit einem 240-PS-Motor Breitfeld Daněk Perun II.
Aero A.125
Die A.125 war grundsätzlich baugleich mit der A.25 und wurde ebenfalls als Schulungsmaschine verwendet, war jedoch mit dem 180 PS leistenden Breitfeld Daněk Perun I ausgestattet.