A-StreptokokkenDie Einteilung der Lebewesen in Systematiken ist kontinuierlicher Gegenstand der Forschung. So existieren neben- und nacheinander verschiedene systematische Klassifikationen. Das hier behandelte Taxon ist durch neue Forschungen obsolet geworden oder ist aus anderen Gründen nicht Teil der in der deutschsprachigen Wikipedia dargestellten Systematik. A-Streptokokken sind eine Untergruppe der beta-hämolysierenden Streptokokken. Sie gehören der Lancefield-Gruppe A an. Sie besiedeln vor allem die menschliche Haut und den Rachen. Streptococcus pyogenes hat unter den A-Streptokokken die medizinisch größte Bedeutung. Merkmale![]() Durch ihre verschiedenen Serotypen gehören die A-Streptokokken zu den flexibelsten grampositiven Krankheitserregern. Sie werden durch das Lancefield-Schema anhand der antigenen Unterschiede des C-Polysaccharids eingeteilt, sie enthalten Antigene der Gruppe A. Durch in der Murein-Schicht verankerte Varianten des M-Proteins (Serovare) lassen sich über 80 serologisch verschiedene Serotypen unterscheiden. Man spricht also z. B. von β-hämolysierenden Streptokokken der Gruppe A, Typ 27. Systematik und TaxonomieDie zu den A-Streptokokken zählenden Arten sind Vertreter der Gattung Streptococcus in der Familie der Streptococcaceae in der Ordnung der Lactobacillales (Milchsäurebakterien), die der Abteilung der Firmicutes angehören.[1] Zu Beginn des 20. Jahrhunderts teilte man die Streptokokken in Streptococcus viridans und Streptococcus hemolyticus ein, wobei erstere eine α-Hämolyse und letztere eine β-Hämolyse durchführen und bereits früh als Krankheitserreger erkannt wurden.[2] Zur Unterscheidung der pathogenen Arten und Stämme trug maßgeblich die von Rebecca Lancefield 1933 eingeführte Einteilung nach den vorhandenen Antigenen bei.[3] Darauf folgende Versuche, diese Streptokokken in Arten zu klassifizieren, basieren auf den Lancefield-Gruppen. Die A-Streptokokken wurden von einigen Wissenschaftlern gleichgesetzt mit Streptococcus pyogenes, während andere darin eine Gruppe sahen, die auch Vertreter beinhaltet, die nicht dieser Spezies angehören.[2] Erst später wurde nachgewiesen, dass auch Anginosus-Streptokokken (zuvor als Streptococcus milleri bezeichnet, sie bilden eine Untergruppe der Viridans-Streptokokken) Antigene der Lancefield-Gruppe A aufweisen können, dies ist allerdings bei weniger als 10 % der Anginosus-Streptokokken der Fall.[4] VorkommenA-Streptokokken besiedeln vor allem die menschliche Haut und den Rachen, etwa ein Drittel der Bevölkerung trägt den Erreger – meist asymptomatisch. Medizinische BedeutungInfektionen mit A-Streptokokken lösen verschiedene, meist harmlose Erkrankungen aus, z. B. Rachen- und Mandelentzündungen (Pharyngitis und Tonsillitis) und Scharlach. Gelegentlich kommt es jedoch zu schwerwiegenden Infektionen mit häufig fulminanten Verläufen, wie die nekrotisierende Fasziitis, oder das streptokokkale toxic shock syndrome.[5] Nach Rachenentzündungen durch A-Streptokokken kann es zu einem autoimmun bedingten Rheumatischen Fieber kommen. In seltenen Fällen werden A-Streptokokken als Erreger einer Pyomyositis nachgewiesen. Streptokokkeninfektionen werden meist mit Penicillinen (z. B. Penicillin V) oral behandelt. Rechtliche AspekteTritt in einem Krankenhaus eine Infektion mit A-Streptokokken auf, so trifft die Klinikleitung eine Vielzahl von besonderen Sorgfaltspflichten, deren Verletzung eine Haftung gegenüber den betroffenen Patienten auslösen kann. Hierauf wies das Oberlandesgericht Oldenburg in einem Urteil hin.[6] QuellenLiteratur
Einzelnachweise
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