Hans Bethge (Dichter)Hans Bethge (* 9. Januar 1876 in Dessau; † 1. Februar 1946 in Göppingen, begraben in Kirchheim unter Teck) war ein deutscher Dichter. Er machte sich vor allem einen Namen durch seine Nachdichtungen orientalischer Lyrik. LebenEr war der Sohn des Landwirts August Bethe. Hans Bethge studierte neuere Sprachen und Philosophie in Halle, Erlangen und Genf. Nach der Promotion arbeitete er einige Jahre in Barcelona als Lehrer, wo er sich unter anderem mit den katalanischen Künstlern Ramón Casas und Miquel Utrillo befreundete und Mitarbeiter an dem von ihnen herausgegebenen katalanischen Kunst- und Literaturjournal Pèl & Ploma wurde. 1901 ließ er sich als freier Schriftsteller in Berlin nieder, von wo aus er für seine Freunde weiterhin als Korrespondent zur Verfügung stand, unter anderem mit einem Nachruf auf Arnold Böcklin. Die Ausgabe vom August 1901 enthielt auf der ersten Seite ein Porträt Bethges neben seinem Exklusiv-Bericht von der Großen Berliner Kunstausstellung und im Inneren der Zeitschrift auf Seite 92 stellte man ihn noch einmal selbst als guten Freund des Hauses vor.[1] Hans Bethge war ein Mensch der Freundschaften und offen für alles Schöne. Viele Literaten und Künstler seiner Zeit zählten zu seinen Freunden, darunter der Dichter Prinz Emil von Schoenaich-Carolath, Karl von Luxburg, Fürst zu Carolath-Beuthen und Prinz von Schoenaich-Carolath, die Maler Willi Geiger und Karl Hofer sowie der Kunsthistoriker Julius Meier-Graefe, ebenso der Jugendstilmaler Heinrich Vogeler und andere Künstler des Worpsweder Kreises. Vogeler hat drei Bücher Hans Bethges mit Buchschmuck versehen. Der Bildhauer Wilhelm Lehmbruck, dessen Genie Bethge früh erkannte, hat ihn mehrfach porträtiert. Künstlerisches SchaffenBethge veröffentlichte mehrere Gedichtbände (hauptsächlich Liebes- und Naturlyrik), Tagebücher, Reiseberichte, Erzählungen, Essays und Dramen. Er war erfolgreicher Herausgeber moderner deutscher und fremdsprachiger Lyrik. Vor allem aber seine Nachdichtungen klassischer orientalischer Lyrik (ab 1907) machten ihn weit bekannt. Der erste Band Die chinesische Flöte erlebte eine Gesamtauflage von knapp 100.000 Exemplaren. Gustav Mahlers Lied von der Erde basiert auf sieben Gedichten aus der Chinesischen Flöte. Bethges frische, musikalisch-rhythmische Sprache, seine ungebundenen Verse inspirierten mehr als 180 Komponisten zu Vertonungen, darunter Richard Strauss, Karol Szymanowski, Arnold Schönberg, Anton von Webern, Hanns Eisler, Viktor Ullmann, Gottfried von Einem, Ernst Krenek, Artur Immisch, Ludvig Irgens-Jensen, Paul Graener, Ernst Toch, Fartein Valen und Egon Wellesz. NachlassIn Kirchheim unter Teck werden in einer ständigen Ausstellung des Max-Eyth-Hauses Hans Bethges Bücher, Fotos und andere Lebenszeugnisse gezeigt. Das Deutsche Literaturarchiv Marbach pflegt seinen literarischen Nachlass. Werke
Literatur
WeblinksCommons: Hans Bethge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Hans Bethge – Quellen und Volltexte
Einzelnachweise
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